Der gestohlene Zauber
Twil zog einen [ziemlich verdreckten] / [sehr zerknüddelten] Zettel aus seiner Hosentasche und entfaltete das knittrige Papier.
„Jetzt werde ich dir beweisen, dass ich doch ein guter Zauberer bin. Ich werde meinen Zauberhut einfach zu uns herzaubern.“
„Bist du dir sicher?“, fragte die Zeitreisende Edda skeptisch.
„Natürlich. Dieser Zauber hat bisher noch nie versagt“, verkündete Twil stolz.
„Wie oft hast du ihn denn schon ausprobiert?“
Twil sah in eine andere Richtung und sagte etwas leiser: „Einmal. Aber da hat er wirklich funktioniert. Der Hut lag auf dem Küchentisch, ich sprach den Spruch und dann kam ein Windstoß und er ist vor meine Füße gerollt.“
Das es ein windiger Tag gewesen war und das Fenster weit offen gestanden hatte, erwähnte der kleine Zauberer jetzt lieber nicht. Mit einer weit ausholenden Geste sagte er; „Zauberhuto navirouto uns beido.“
Edda sah keinen Hut herbeifliegen, dafür fühlte sie ein merkwürdiges Kribbeln in ihren Füßen und als sie an sich hinuntersah, stellte sie fest, dass sie ein paar Zentimeter über den Boden schwebte. Sie wollte dem ebenfalls schwebenden Twil etwas sagen, doch alles, was sie von sich gab, war ein lautes: „Ahhhh!“, als sie plötzlich durch die Luft rasten und im Zickzackkurs mal zwischen, mal über den Bäumen auf eine kleine Stadt zuflogen. Zum Glück dauerte der wilde Flug nicht lange. Dann setzte der Zauber sie vor Twils kleinem Haus ab. Völlig außer Atem von der Aufregung klopfte Edda sich ein paar Blätter vom Pullover und fragte: „Wolltest du nicht eigentlich den Hut herbeizaubern?“
„Ob der Hut zu uns oder wir zum Hut, ist doch auch egal“, der Zauberer schloss die Tür auf und sie traten in das Haus. Der Platz auf der Garderobe, auf dem der Hut sonst immer lag, war leer. Der Zauberhut war tatsächlich weg.